The Living Archive

„Ganz, ganz viele Buchstaben“

Das Panel hat in Deutscher Gebärdensprache und Deutscher Lautsprache stattgefunden.

LGBT, LGBTQ, LGBTQIA+ und queer, gay, trans, ace: Es gibt verschiedene Allianzbegriffe für Menschen, die von Queerfeindlichkeit(en) und/oder von Trans*feindlichkeit(en) betroffen sind. Die Begriffe sind und waren immer Teil der Communitys und tragen Bedeutung, Kraft und Widerstand in sich. Doch wie mit vielen Identitätsbegriffen gibt es einen (oder mehrere) Diskurse, Auseinandersetzungen, vielleicht auch Streits. Zudem verändern sie sich: Durch verschiedene Bewegungen und Wellen und auch von Generation zu Generation und von Community zu Community.
Deshalb wollen wir einen Raum ermöglichen, in welchem wir unseren Fokus verschieben und uns fragen können: Wie fühlen wir uns mit dem Begriff? Welche Probleme kommen mit dem Akronym auf? Und wer ist hier eigentlich mit wem im Gespräch?


Im Austausch waren wir, zu diesem „90er Thema“ (Zitat von Jin Haritaworn auf dem Panel), mit den wunderbaren Panelist*innen Yezenia León Mezu, Judy Gummich, Paula Güllü und Jin Haritaworn.

Unsere Referent*innen:

Jin Haritaworn

Jin Haritaworn

…ist an Queer of Color Küchentischen in London und Berlin groß geworden. Momentan lebt Jin zwischen Berlin und Toronto/Tkaronto/Three Fires Territory, wo Jin als Associate Professor an der York University tätig ist. Jin hat zwei Bücher geschrieben, darunter „Queer Lovers and Hateful Others: Regenerating Violent Times and Places“, über Rassismus und Gentrifizierung in queeren Communities im Berlin der 2000er und 2010er. Daneben hat Jin etliche Sammelbände mit herausgegeben, u.a. „Queer Necropolitics“. Die letzten drei Sammlungen – „Marvellous Grounds (Between the Lines)“, „Queering Urban Justice“ (University of Toronto Press) und der gemeinsam mit dem Marvellous Grounds-Kollektiv herausgegebene Blog MarvellousGrounds.com – sind mit Community Members in Tkaronto zusammen verfasst und zielten darauf ab, die Beiträge von QTBIPOC zu dortigen sozialen Bewegungen zu archivieren. Zu Jins deutschsprachigen Texten gehören „Queer-Imperialismus“, „Kiss-ins und Dragqueens: Sexuelles Spektakel von Kiez und Nation“, „Über die (Un-)Möglichkeit, die Beziehung zwischen Kolonialität, Urbanität und Sexualität zu thematisieren“ und „Riskante Migrant*innen und schützenswerte Bürger*innen: Die Transformation der Sicherheit in der Konjunktur von Pandemie und Protest“. Jin hat wegweisende Beiträge zu deutsch- und englischsprachigen Debatten über subalterne Räume, Homonationalismus, Intersektionalität, neoliberale Städte, Polizeigewalt/Abschaffung und Trans/Queer of Color Theorien geleistet.

Foto Credit: Kathleen Knötzsch

Judy Gummich

… ist Diversity-Trainerin und -Ausbilderin, Prozessberaterin und systemische Coach mit Fokus Menschenrechte, Inklusion und Diversity. Seit nahezu 40 Jahren engagiert sie sich beruflich, freiberuflich und ehrenamtlich in unterschiedlichen Kontexten zu Belangen der afrikanischen Diaspora in Deutschland, zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, zu Menschen mit Behinderungen sowie zu intersektionalen Lebensrealitäten und Diskriminierungen. Sie war – und ist noch – im Laufe ihres aktivistischen Engagements ist in zahlreichen Gremien vertreten.

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Foto Credit: Nicole Benewaah Gehle

Yezenia León Mezu

…ist freiberuflich arbeitende*r Übersetzer*in, Autor*in und diskriminierungskritische*r Lektor*in aus Kolumbien. Yezenia hat einen Abschluss in Spanischer Literaturwissenschaft, Linguistik, und in Religionswissenschaften. Als Bildungsreferent:in arbeitet Yezenia zu den Themen Race, Körper, Tradition und Heritage. Als Fachberater*in ist Yezenia León Mezu zu den Intersektionen Race und Intergeschlechtlichkeit tätig und forscht und schreibt aus intersektionaler Perspektive zu Antiblackness, Kolonialität, Politiken von Körper und Begehrlichkeit, sowie mentaler Gesundheit.

Paula

Paula Güllü

…ist Taub, Brown, Queer und wurde in Berlin geboren. Sie ist in der Tauben Community aktiv und absolviert derzeit eine Ausbildung zur Gebärdensprachdolmetscherin. Neben ihrer Ausbildung ist Paula auch im Theaterbereich aktiv und bringt ihre Erfahrungen und Perspektiven als Taube Person in künstlerische Projekte ein.


Die Veranstaltung fand im Rahmen des von der LADS geförderten Projektes #CommunitiesSolidarischDenken statt.

In Kooperation mit der Bundesstiftung Magnus-Hirschfeld und dem AWO-Begegnungszentrum in Berlin-Kreuzberg.

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