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Märkisches Ufer 10: Das Ermelerhaus

Globale Ausbeutung: Berlins Einbindung in das System der Plantagensklaverei

„Mein Anfang war 100 Thaler, jetzt 56 Jahre alt, habe ich schon über 200.000 Thaler nach und nach und ohne Specu​­­­­­­­­­­­­­lation redlich verdient.“ So heißt es im Tagebuch des einst stadt­­­bekannten Berliner Tabak­­händlers und­­ ­-fabrikanten Wilhelm Ermeler. Dieser erwirbt 1824 eines der prächtigsten Bürger­häuser der preußischen Haupt­stadt samt der dahinter liegenden Tabakfabrik.

Dass der Reichtum der preußischen Tabak­händler nicht unbedingt auf „Redlichkeit“ beruht, macht der im frühen 19. Jahrhundert über dem Portal des Ermelerhauses angebrachte Fries deutlich. Zu sehen sind spärlich bekleidete Schwarze Männer und Frauen in einer tropisch anmutenden Landschaft, die bei der Ernte des Tabaks die körperliche Arbeit verrichten, und vollständig bekleidete weiße Männer, die offenbar für das Geschäftliche zuständig sind. Ein Schiff bringt den Tabak übers Meer. Am Horizont sieht man den Deutschen und den Französischen Dom, die Wahrzeichen Berlins.

In den 1980er Jahren werden ca. 400 namibische Kinder in der DDR sozialistisch erzogen. Als künftige Elite der freien Nation Namibia sollen sie das Land nach der Befreiung wieder aufbauen.

In den 1980er Jahren werden ca. 400 namibische Kinder in der DDR sozialistisch erzogen. Als künftige Elite der freien Nation Namibia sollen sie das Land nach der Befreiung wieder aufbauen.