This podcast is as part of a cooperation in The Living Archives, so we are currently unable to offer a translation.
Gespräche über soziale Bewegungen und was wir dafür einpacken müssen.
Intro – Ich packe meine Tasche
Hey, ich bin Cuso und spreche für diesen Podcast mit Menschen, die mir wichtige Gedanken mitgeben. In dem Intro stelle ich mich kurz vor und sage euch, welche Fragen mich in diesem Podcast beschäftigen.
Öffentlichkeit in Sozialer Bewegung
In der ersten Folge spreche ich mit Alice Hasters über die Rolle von Sichtbarkeit in sozialen Bewegungen. Wir sprechen darüber, was es bedeutet wenn wenige Menschen sehr sichtbar sind, sowohl für die Ziele von Bewegungen, als auch für die Menschen im Fokus. Wir sprechen über Rollenverteilungen und wie große Aufmerksamkeit als Chance genutzt werden könnte.
Wieso BIPoC-Kämpfe linke Kämpfe sein müssen
In dieser Episode sprechen Cuso und Şeyda darüber, wieso BIPoC-Kämpfe Fragen von Umverteilung berücksichtigen müssen und wieso linke Bewegungen BIPoCs zentrieren müssen. Es geht darum, Gleichzeitigkeiten wahrzunehmen und wie wir mit Konzepten umgehen, die sich liberal angeeignet werden.
Community, Kritik-Kultur und sich gegenseitig halten
In dieser Folge spreche ich mit Wopana darüber, was Communities sein können und wie wir uns solidarisch in ihnen kritisieren können. Wir sprechen darüber, was heißt das eigene Ego zurückzunehmen, wie wir Selbstkritik als Prozess und Liebe verstehen und dass wir uns selbst als wertvollen Teil unserer Communities wahrnehmen müssen.
Räume halten und Ziele Setzen
Kennt ihr das, wenn ihr denkt, „Wir müssen, aber wir können nicht mehr“. Wenn in euren Zusammenhängen immer wieder die gleichen Konfliktthemen aufkommen und ihr habt das Gefühl euch nicht von der Stelle zu bewegen? Wenn es mir in meinen Gruppen so geht, spreche ich oft mit Steven. Wir sprechen über die Schwierigkeit in prekären Jobs unter hoher politischer Belastung zu arbeiten, wie wir auch in schwierigen Zeiten gut in Gruppen sein können, warum es wichtig ist uns anzugucken wenn Lösungen nicht funktionieren und wieso es wichtig ist konkrete Ziele zu setzen.
Support-Systeme als Politische Praxis
Wie sorgen wir für uns gegenseitig und für uns selbst? Wenn diese Punkte thematisiert werden, dann oft aus einer neoliberalen Selbstoptimierungslogik, die darauf abzielt Produktivität herzustellen. Mach Yoga, damit du länger arbeiten kannst. Praxen aus dem globalen Süden, die eigentlich möglich machen könnten anders und dekolonial über Gesellschaft nachzudenken, werden verwässert, in Geschenkpapier eingepackt und mit einem Dauerrabatt-Preisschild als „Achtsamkeit“ verkauft. Die Frage nach Fürsorge in Räumen, die sich als politisch verstehen, nimmt immernoch zu wenig Raum ein, auch wenn feministische, intersektionale, abolitionistische Analysen uns zeigen, dass diese Aspekte nicht ein Add-On zur politischen Praxis sind, sondern zentral gedacht werden müssen. Das gilt für die Organisierung von Gesellschaft, welche Einrichtungen wir schaffen müssen, wie wir bestehende Institutionen verändern, aber auch für unser unmittelbares Umfeld und die Beziehungen, die uns am nächsten sind. Was sind Beispiele, an denen wir uns orientieren können um langfristig in Bewegung zu bleiben? Darüber rede ich mit Xinan. Wir sprechen über falsche Versprechen vom Wohlfahrtsstaat im Kapitalismus, wie wir Supportsysteme aufbauen, die außerhalb von Institutionen liegen und darüber, dass es Strukturen barucht, die kleine Supportsysteme mit Ressourcen ausstatten. Wir reden darüber, was internalisierte kapitalistische Denkmuster mit dem Umgang mit uns selbst machen und wie wir aus einem „Mangel-Mindset“ rauskommen. Außerdem hört ihr wieso Kuscheltiere wichtig sind <3
Raum für Körper und Emotionen
Was brauche ich, um lange in sozialen Bewegungen zu bleiben und wie schaffe ich es darin nicht nur zu überleben sondern auch, dass mir meine Kämpfe und der Struggle auch gut tun können? Einige der unendlich vielen Antworten darauf finde ich in der Arbeit mit meinem Körper und spreche in dieser Folge mit Pasquale über Ansätze, wieso wir Arbeit mit Körpern kollektiv in unserer politischen Praxis etablieren sollten. Pasquale Virginie Rotter @thelovinggaze (nichtbinär & Schwarz & oftmals ver_rückt) ist Autor:in, Somatic Coach, Empowerment-Prozessbegleiter:in und Healing Being mit den Schwerpunkten Empowerment, Intersektionalität und Körper. Gemeinsam sprechen wir darüber, was es bedeuten könnte den Mut aufzubringen zu spüren was Rassismus mit uns macht, wie wir den eurozentrischen Fokus auf das Rationale überwinden könnten und welche Rolle unsere Körper und Emotionen dabei spielen. Diese Folge hat mir so viele Ideen mitgegeben, was wir in einer politischen Praxis selbst tun können um Verständnisse von Lernen zu erweitern und wie wir in Gruppen ausprobieren können Räume anders zu gestalten. Danke Pasquale.
CSD & Pride
Es ist Pride Month! Die Riots, die zu den heutigen Christopher Street Days führten richteten sich gegen die Auswirkungen einer profitorientierten Stadtpolitik und das Polizieren von Queeren und trans* BIPoCs, insbesondere trans* Frauen und Sexarbeitenden. In dieser Folge geht es um den Widerstand in den Jahren vor den Riots in der Christpher Street, welche Zustände diese Widerstände hervorbrachten, welche Allianzen sich gebildet haben und was das, was Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA passiert ist, mit Deutschland heute zu tun hat.
Migrantischer Feminismus und Verbindungen von Wissen
Im Staffelfinale sprechen wir darüber, was als Wissen wahr- und ernstgenommen wird und was das über unsere Gesellschaft und die Universitäten aussagt. Wir diskutieren, was unter sozialen Bewegungen verstanden wird, wie sich das verändern muss und über die Verbindungen von Wissen zwischen Communities und der Akademie. Dabei geht es um künstliche Trennungen von Wissensbeständen, die eigentlich untrennbar voneinander sind. Checkt dazu auch das Buch „Migrantischer Feminismus“ aus. Für anwendbare Materialien zu Dekolonisierung von Wissen und Universitäten in Europa werdet ihr sicherlich auch auf buildingbridges.space fündig. Danke Encarnación und Pinar.
Vertrauen in den Stadtteil
Hast du Alles ist zurück mit einer zweiten Staffel! Im Pilot stellen wir uns als Hast du Alles Team vor. Hast du Alles wird ab dieser Staffel gemeinsam mit Inhaus Media produziert. Das In-Haus ist ein selbstständiger Verein, der Sprachcafés, Beratung für Migrant*innen, Mediale Begleitung für politische Events und Räume für Gruppen, die politisch arbeiten, zu Verfügung stellt. Wir sprechen darüber, dass wir um den Stadtteil zu verändern, Menschen mit Vertrauen begegnen müssen und wieso das herausfordernd sein kann. Wir sprechen auch über die oft unsichtbare Arbeit hinter dem Podcast und wie wir auch das als politisch verstehen: Die Fotografie, Grafik- und Audioproduktion.
Über die künstliche Trennung von Identität und Klasse
Berena und Cuso sprechen über die Wichtigkeit Fragen der „Identität“ und der Klasse nicht voneinander zu trennen und wie sinnvoll es wäre, sich politisch an Stellen zu reiben, die nicht von dieser falschen Trennung ausgehen. In der Folge reflektieren wir auch wie wichtig es ist sowohl Klassenreduktionismus, als auch Identitätspolitische Fragen, die nur ein größeres Stück vom Kuchen wollen, zu kritisieren. Wir sprechen darüber, dass es systematisch produzierte Zustände sind, die dazu führen, dass viele Personen Aufgaben, die politischen Wandel bringen sollen, grundsätzlich als Last wahrnehmen. Berena zieht Kampfeslust aus der Frage wie wir aus dem Modus herauskommen, indem selbst unser Empfinden so geknechtet ist, dass wir politische Arbeit als Anforderungen wahrnehmen. Hoffentlich weckt das Gespräch diese Motivation auch in euch. Danke Berena!
No Justice in a Racist Climate
In dieser Folge mit Zade geht es ums Organizen mit einem Fokus auf Klimagerechtigkeitsbewegungen und und Reflexionen von Kolonialität, die es innerhalb der Bewegungen braucht. Wir haben die Folge vor einigen Monaten aufgenommen, wo es viel um Reflexion und Aushandlungen von Aktionen ging, was nicht im Widerspruch zum Aktivismus steht, den es jetzt akut in Lützerath braucht, sondern Teil davon werden muss. Zade spricht darüber, wie Most Affected People and Areas (MAPA) in Klimagerechtigketsbewegungen zentriert werden müssen, aber auch dass sich Umweltrassismus in der Stadt ausdrückt, in der wir die Folge aufnehmen. Außerdem geht es um Struggles an der Uni und den Antikolonialen Raum in Köln: Kämpfe in denen Zade ebenfalls aktiv ist.
Trauma und Virtualität
In dieser Folge spricht Thomas über die Auseinandersetzungen mit Trauma und die Rolle, die Verletzungen dabei spielen, wie wir uns zur Welt, zu uns selbst und zueinander in Beziehung setzen. Wir sprechen gemeinsam darüber, wie die Auseinandersetzung mit Spielen immer auch eine Auseinandersetzung mit Körpern ist und über die gesellschaftliche Konstruktion von Krankheitsbildern, die vor allem vor dem Hintergrund einer Verwertungslogik verstanden werden können. Wir reflektieren wie wichtig es ist, Verletzlichkeiten in Organizing-Prozessen anzuerkennen, um gute Räume miteinander zu schaffen und dass Menschen schon wertvoll sind, ohne etwas geleistet haben zu müssen. Dabei geht es nicht darum handlungsunfähig zu werden, sondern darum, sich der Umwelt zuzuwenden, um mit Taten zu heilen. Seine Dissertation „Trauma im Computerspiel. Mediale Repräsentationen mentaler Grenzerfahrungen“ findet ihr kostenlos auf der Website des transcript Verlags. Wenn ihr dahingehend unterstützen könnt, supportet den Band kritische Spielstudien auch finanziell bei Crowdfunding: tinyurl.com/kritische-spielstudien
Über Cuso
Cuso Ehrich arbeitet in Form von Textbeiträgen, Workshops und Vorträgen zu kritischer politischer Bildungsarbeit sowie Schnittstellen von Kapitalismus, Kolonialismen und Geschlecht. Neben der Vorstandsarbeit im Bundesverband Trans* und der Gremiumsarbeit zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes der Stadt Köln organisiert sich Cuso in politischen Gruppen und versucht, durch Podcasts Ressourcen für soziale Bewegungen zu erarbeiten. Kontakt via Mail cuso.ehrich@posteo.de oder Instagram.